Baleys Homepage - Geschichten |
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Die Bitte eines Hundes an den Menschen
Mein Leben währt zehn oder zwölf Jahre.
Jede Trennung von dir wird für mich leiden bedeuten.
Bedenke es ehe du mich anschaffst!
Gib mir Zeit und die Möglichkeit zu verstehen,
was du von mir verlangst!
Zürne mir nicht lange und sperr mich nicht zur Strafe ein!
Du hast deine Arbeit, deine Freunde,
dein Vergnügen, ich habe nur dich.
Sprich mit mir!
Wenn ich auch deine Worte nicht immer verstehe,
so doch die Stimme, die sich an mich wendet.
Wenn du siehst, dass ich mein Leben an der Kette
oder sonst unter üblen Umständen vertrauere,
dann setz dich für mich ein!
Sei gewiss: Ich vergesse nichts,
weder den Stein, der gegen mich aufgehoben wurde,
noch auch die Hand, die einmal gut zu mir war.
Bedenke, wenn du im Begriff bist, mich zu schlagen,
dass mein Kiefer mit Leichtigkeit
die Knöchelchen deiner Hand zu zerquetschen vermögen -
dass ich aber nicht gebrauch davon mache!
Anstatt mich bei der Arbeit
unwillig, bockig oder faul zu schaffen, überlege:
vielleicht plagt mich ungeeignetes Futter,
vielleicht war ich zu lange der Sonne ausgesetzt oder
habe ein verbrauchtes Herz.
Wenn du mich zur warmen Jahreszeit im Auto
zurücklassen musst, begnüge dich nicht
mit einem augenblicklich schattigen Platz,
sondern ziehe in Betracht, dass die Sonne wandert
und eine Wolkendecke sich rasch auflösen kann.
Manch einer bedachte es zu spät!
Nimm dich meiner vermehrt an,
wenn ich alt werde! - Gehe jeden schweren Gang mit mir!
Sage nie: "Ich kann so etwas nicht sehen"
oder "Es soll in meiner Abwesenheit geschehen".
Alles ist leichter für mich mit dir.
Dein Baleys
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